Ungarischer muttersprachlicher Unterricht für Kinder im Alter von 6-18 Jahren.

Seit September 2003 organisiert der Ungarische Schulverein in Wien den muttersprachlichen Unterricht für Kinder mit ungarischer Muttersprache. Zuvor war die ungarische Botschaft in Wien der Anbieter des muttersprachlichen Unterrichts, wobei die Lehrkräfte freiwillig die ungarischen Kinder unterrichteten. Dies war in vielerlei Hinsicht ausschlaggebend für die Qualität des vom Schulverein angebotenen muttersprachlichen Unterrichts, da es von Anfang an möglich war, mit engagierten Lehrern zusammenzuarbeiten, deren Fachwissen, Enthusiasmus und Hingabe dafür sorgen, dass die Kinder nach wie vor eine Ausbildung von außergewöhnlicher Qualität erhalten. Seit 2003 kann der Schulverein dank der Einnahmen aus dem Fremdsprachenunterricht den muttersprachlichen Unterricht finanzieren, die Lehrkräfte erhalten endlich ein Honorar für ihre Arbeit, und es können immer mehr Klassen angeboten werden: Der muttersprachliche Unterricht ist plötzlich stark gewachsen.

Um die Qualität des muttersprachlichen Unterrichts zu erhalten und zu verbessern, wurde bei der Auswahl der neuen Lehrkräfte große Sorgfalt geboten; neue Kolleginnen und Kollegen wurden nur mit ungarischem Lehramtsabschluss und/oder Volksschul-LehrerInnen-Diplom, Unterrichtserfahrung und mit Deutschkenntnissen auf mindestens C1 Niveau (damals Oberstufe) in das Team aufgenommen. Letzteres wurde als wichtig erachtet, um sicherzustellen, dass die Lehrkräfte auch im Bereich der Mehrsprachigkeit Vorbilder für die Kinder sind; schließlich geht es bei der Erziehung um die Gewährleistung einer gelebten Zweisprachigkeit.

In Wien bietet nur der Ungarische Schulverein Wien die Möglichkeit, dass jedes Kind je nach Klassenstufe in einer eigenen Klasse am Unterricht in ungarischer Muttersprache teilnehmen kann und sich dadurch optimal auf die ungarische Sprachprüfung vorbereiten kann. Das hat sehr gut funktioniert, bis Österreich die Zentralmatura eingeführt hat. Seither kann nur noch derjenige die ungarische Matura ablegen, der die von der Bildungsdirektion organisierten 2 Stunden Ungarischunterricht pro Woche in einem der Wiener Gymnasien besucht, aber leider wird hier nach dem Lehrplan Ungarisch als Fremdsprache unterrichtet.

Auch bei der Auswahl der Lehrbücher wird auf die Qualität des muttersprachlichen Unterrichts geachtet. In Klassen, in denen die Muttersprache beherrscht wird, werden Lehrbücher des Verlags: Mozaik und des Instituts für Bildungsforschung und Entwicklung verwendet. In Klassen, in denen die Ungarisch-Sprachkenntnisse nicht so hoch sind, wird der Unterricht auf der Grundlage der Balassi Füzetek durchgeführt. Wenn die Sprachkompetenz der Kinder in der ungarischen Herkunftssprache dies nicht zulässt, werden Materialien für Ungarisch als Fremdsprache verwendet.

Seit 2009 bietet der Verein auch eine ungarisch-deutsche zweisprachige Nachmittagsbetreuung an. Schülerinnen und Schüler mit Ungarisch als Muttersprache, im Alter von 6 bis 16 Jahren, die Hilfe bei den Hausaufgaben, Nachhilfe in bestimmten Fächern oder Unterstützung beim Erlernen von Deutsch als Fremdsprache benötigen, werden an Wochentagen nachmittags betreut. Jedes Kind erhält eine individuelle Betreuung, die seinen speziellen Bedürfnissen entspricht. Das Programm der Tagesbetreuung umfasst Hausaufgaben, Unterricht in ungarischer Sprache und Muttersprache, Nachhilfe in Deutsch, ungarische Volksmusik und Volkstanz, ungarische Geschichte und Geografie, Ausflüge, Musikunterricht nach der Kodály-Methode, Englischunterricht und Nachhilfe auf Anfrage.

Semesterbeginn: 04. 03. 2024